Bislang war in den Erklärungen von AVM zu den kürzlich entdeckten Sicherheitsproblemen der Fritzbox immer von Angriffen über die Fernsteuerfunktion die Rede. Eine Analyse der kürzlich veröffentlichten Sicherheits-Updates durch heise Security bestätigte jedoch etwas anderes: Das Problem lässt sich auch ganz einfach ohne die Fernsteuerfunktion ausnutzen. Somit ist die Schwachstelle deutlich gefährlicher, als bislang angenommen.
Mit Unterstützung eines Reverse-Engineering-Spezialisten konnte die genaue Position der Schwachstelle in den verwundbaren Firmware-Versionen identifiziert werden, die AVM bislang nicht weiter dokumentieren wollte. Sie hat nichts mit der Fernsteuerung zu tun. Ein Angreifer erhält durch diese Lücke die vollständige Kontrolle über den Router und kann beliebige Befehle mit Root-Rechten ausführen – und zwar schon dann, wenn das Opfer hinter der Fritz!Box eine Web-Seite mit seinem Schadcode aufruft.
Dabei ist es ganz einfach, sich zu schützen: Fritzbox-Besitzer, die noch immer nicht eine der aktuellen Firmware-Versionen eingespielt haben – und davon soll es noch viele geben -, sollten das deshalb jetzt dringend nachholen. Das geht recht einfach über den Aktualisierungs-Assistenten, über mögliche Nebenwirkungen wurde bislang nichts bekannt. Nachdem etwa die Hälfte aller in Deutschland betriebenen Router von AVM stammt und längst nicht alle die Updates eingespielt haben, ist die Zahl der potenziellen Opfer gewaltig. (rei)